Internationaler Kinderrechtetag: Kinder machten Politik im Wiener Rathaus auf ihre Rechte aufmerksam
Anlässlich des internationalen Tags der Kinderrechte am 20. November machten die Schülerinnen und Schüler der Volksschule Wichtelgasse und die Kinder- und Jugendanwaltschaft Wien (KJA) im Wiener Gemeinderat Politikerinnen und Politiker auf die Rechte von Kindern aufmerksam. Österreich hat in vielen Bereichen bei den Kinderrechten aufholbedarf: Gewaltschutz, Gleichberechtigung, Meinungsfreiheit und Partizipation sind für viele Kinder und Jugendlichen keine Selbstverständlichkeit. Damit die Abgeordneten sich der Wichtigkeit des Themas nicht nur am 20. November, sondern jeden Tag erinnern, teilten die Schülerinnen und Schüler ein Buch sowie selbstverfasste Texte zur Thematik aus.
Vor Beginn der Gemeinderatssitzung zum Budgetvoranschlag 2018 überreichten die Mädchen und Burschen der 4B den Abgeordneten ein KJA-Sackerl mit zwei Büchern über die Kinderrechte. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich bereits im Vorfeld intensiv mit den Kinderrechten beschäftigt und neben der Erarbeitung eines Theaterstücks auch eigene Texte zu dem Thema verfasst. Auch das Buch „Kinderrechte – 25 Jahre KJA Wien“ mit Texten von Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen Schulen verteilten die jungen Kinderrechtsaktivistinnen und -Aktivisten. Es wurde gemeinsam mit einer Schreibpädagogin und Autorin in Kooperation mit der KJA gestaltet.
Kinder müssen ihre Rechte kennen, Erwachsene sie schützen
Jürgen Czernohorszky, Stadtrat, für Jugend, Bildung und Personal, zeigte sich sichtlich erfreut über den teilweise stürmischen Empfang der Kinder. „Das Kinder über ihre Rechte Bescheid wissen, ist ein wichtiges Ziel für die Stadt Wien“, so Czernohorszky. Deshalb setzte die Stadt für 2017 auch einen Schwerpunkt um Kinder zu „Kinderrechte-Expertinnen und -Experten“ auszubilden.
„Ich hoffe, die Abgeordneten gehen am Kinderrechtetag mit dem Bewusstsein in die Budgetverhandlungen, dass ihre Entscheidungen vor allem Kinder und Jugendliche betreffen“, so Kinder- und Jugendanwalt Ercan Nik Nafs. „Es ist schön, wenn Kinder die Möglichkeit haben einmal selbst an ihre Rechte zu erinnern, trotzdem brauchen sie den Beistand und die Unterstützung durch uns Erwachsene, dieser Verantwortung dürfen wir uns nie entziehen“, erklärte Kinder- und Jugendanwältin Monika Pinterits.
Nachdem alle Kinderrechte-Sackerl verteilt waren, nahmen die Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und das Team der KJA Wien auf der Zuschauergalerie des Gemeinderatssaals Platz. Thomas Reindl, Vorsitzender des Wiener Gemeinderats, begrüßte die jungen Gäste und bedankte sich für die Erinnerung an den wichtigen Fortschritt, den Österreich 1989 mit der Ratifizierung der UN Kinderrechtskonvention erzielte. Finanzstadträtin Renate Brauner erklärte in ihrer Eröffnungsrede zum Budget, dass die Rechte von Kindern und Jugendlichen auch im Hinblick auf die Budgetverhandlungen für 2018 einen wichtigen Richtwert darstellen. In Kindergärten, Schulen und Gesundheitsversorgung müsse weiterhin investiert werden.
Bilder der Aktion
Die 4b der VS Wichtelgasse verteilte gemeinsam mit Kinder- und Jugendanwältin Monika Pinterits, Kinder- und Jugendanwalt Ercan Nik Nafs vor dem Gemeinderatsitzungssaal Sackerl mit selbstgeschriebenen Texten zu den Kinderrechten an Politikerinnen und Politiker, unter anderem an Landesparteisekretärin Sybille Straubinger, Stadträtin Sandra Frauenberger, Gemeinderätin Tanja Wehsely, Gemeinderatsvorsitzender Thomas Reindl, Stadtrat Jürgen Czernohorszky, Gemeinderat Stefan Gara, SPÖ Klubvorsitzender Christian Oxonitsch und Stadtrat Michael Ludwig.