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Welttag für die Beseitigung von Armut: Pandemie der Armut verhindern – der Sozialstaat ist gefordert!

Längst ist die Corona-Krise nicht nur mehr eine Gesundheitskrise, sondern hat als vielseitige Krise sämtliche Lebensbereiche massiv beeinträchtigt und bestehende Probleme dramatisch verschärft. Insbesondere hat die soziale Absicherung bei Kindern und Jugendlichen große Verunsicherung hervorgerufen. Für mehr als 350.000 armutsgefährdete Kinder und Jugendliche oder anders gesagt, für jedes 5. Kind in Österreich gilt daher weiterhin: sie werden ihrer Chancen beraubt und können ihre Fähigkeiten, Interessen und Potenziale nur eingeschränkt entfalten.

„Armut ist der Hauptgrund für ungleiche Entwicklungschancen in sämtlichen Lebensbereichen von Kindern und auch deshalb besorgniserregend, weil sie meist von Generation zu Generation vererbt wird. Diese Armutsspirale gilt es zu durchbrechen“, betont die Kinder- und Jugendanwältin Dunja Gharwal, anlässlich des diesjährigen Welttags zur Beseitigung von Armut am 17. Oktober.

In einem reichen Land wie Österreich haben staatlichen Institutionen alle Möglichkeiten Kinderarmut zu bekämpfen und die Chancengleichheit von Kindern zur Priorität zu machen.

„Die Corona-Pandemie hat die gesellschaftliche Ungleichheit weiter verstärkt und in der breiten Öffentlichkeit sichtbar gemacht. Armut muss daher jetzt rasch durch sozialstaatliche Maßnahmen an der Wurzel bekämpft werden“, mahnt der Ercan Nik Nafs, Kinder- und Jugendanwalt der Stadt Wien.

Gemäß Artikel 27 der UN-Kinderrechtskonvention, hat jedes Kind das Recht auf einen angemessenen Lebensstandard. Die neuen durch die Pandemie ausgelösten prekären Rahmenbedingungen, erfordern mehr denn je, diesem Recht von Kindern Geltung zu verschaffen und der Verpflichtung als Sozialstaat nachzukommen. Jetzt gezielte Hilfen für armutsgefährdete Kinder bereit zu stellen als auch eine gut durchdachte Bündelung von familien-, bildungs- und gesundheitspolitischen Maßnahmen, sind wichtige Schritte, um den vielen Facetten von Armut entgegenzuwirken und Kinderarmut langfristig zu reduzieren.

Auch ist Politik und Fachexpertise kein Gegensatz. Und so arbeitet die KJA unermüdlich mit ihren Kooperationspartner:innen und Expert:innen als auch staatlichen Institutionen zusammen, um eine Verbesserung der Lebenssituationen von Kindern und Jugendlichen zu erreichen und der Kindeswohlgefährdung durch Armut ein Ende zu setzen.