Know Your Rights: Belästigung und Diskriminierung
Es gibt zahlreiche Gesetze und Regelungen, die vor Belästigungen und Diskriminierungen schützen.
Niemand darf aufgrund folgender Merkmale belästigt oder diskriminiert werden:
- Herkunft, Hautfarbe oder Sprache
- Religion
- Weltanschauung
- Behinderung
- Alter
- Sexuelle Orientierung
- Geschlechtsidentität – also welchem Geschlecht sich eine Person zugehörig fühlt
- Geschlecht
Was ist Belästigung?
Eine Belästigung liegt vor, wenn jemand wegen den oben genannten Merkmalen schlecht behandelt oder in eine unangenehme Situation gebracht wird. Dazu gehört, wenn jemand eingeschüchtert, beleidigt, erniedrigt oder angefeindet wird und sich dadurch unwohl oder verletzt fühlt. Das Verhalten oder die Situation wird von der betroffenen Person als unerwünscht, unangebracht oder beleidigend empfunden.
Beispiele:
- Eine Lehrperson macht eine*n Schüler*in lächerlich, weil sie nicht perfekt Deutsch spricht.
- Ein Kind wird wegen seiner sexuellen Orientierung beleidigt.
Was ist sexuelle Belästigung?
Sexuelle Belästigung bedeutet, dass jemand etwas tut, das dem sexuellen Bereich zuzuordnen ist und damit die Würde einer Person verletzt oder das bezweckt. Auch hier wird das Verhalten von der betroffenen Person als unerwünscht, unangebracht oder störend empfunden.
Beispiele:
- aufdringliche Bemerkungen über den Körper einer Person
- aufdringliche Blicke
- unerwünschte Berührungen und Annäherungen
- das Herzeigen oder Zusenden von Bildern oder Textnachrichten mit sexuellem Inhalt
Was ist Diskriminierung?
Bei Diskriminierungen wird in unmittelbare und mittelbare Diskriminierungen unterschieden.
Eine Person wird unmittelbar diskriminiert, wenn sie wegen einem bestimmten Merkmal anders behandelt wird als eine Person ohne dieses Merkmal, obwohl sich die beiden in einer vergleichbaren Situation befinden.
Beispiele:
- Mädchen dürfen im Turnunterricht nicht Fußball spielen, die Jungs aber schon.
- Ein Kind mit einer Sehbehinderung bekommt keine geeigneten Lernmaterialien, obwohl es diese braucht.
Eine mittelbare Diskriminierung liegt vor, wenn eine Regel zwar für alle gleichermaßen anwendbar ist, sie aber Personen benachteiligt, auf die bestimmte Merkmale zutreffen.
Beispiele:
- Prüfungen werden nur in schriftlicher Form angeboten – das benachteiligt Schüler*innen mit einer Sehbehinderung oder mit Lese-Rechtschreib-Schwierigkeiten.
- Alle Schüler*innen dürfen während der Pause nur Deutsch sprechen.
Während unmittelbare Diskriminierungen immer verboten sind, sind mittelbare Diskriminierungen dann erlaubt, wenn es einen gerechtfertigten Grund gibt und die diskriminierende Regel wirklich notwendig ist.
Du gehst an eine berufsbildende Schule? Dann hast du noch mehr Recht auf Schutz vor Diskriminierung und Belästigung.
Berufsbildende Schulen fallen unter den Schutz der Arbeitswelt und sind damit weitgehender geschützt als die anderen Schulen.