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Die Kija wünscht schöne Ferien!

Schüler:innen haben eine Menge Arbeit geleistet – die erste Hälfte des Schuljahres ist schon vorbei!

Bei manchen Kindern und Jugendlichen ist die Freude auf die Semesterferien aber getrübt: Sie haben Sorgen wegen schlechter Noten und Angst vor Vorwürfen und Strafen ihrer Eltern.

Deshalb appelliert die Kinder- und Jugendanwältin Dunja Gharwal an alle Erziehungsberechtigten: „Begleiten Sie Ihr Kind liebevoll und unterstützen sie es durchgehend dabei, seinen Bildungsweg gut zu gehen. Strafen, Verbote oder ‚Liebesentzug‘ schaden Ihrem Kind und Ihrer Beziehung zu ihm immens.

Ermöglichen Sie Ihrem Kind jetzt einmal erholsame Ferien. Und auch wenn Sie als Erziehungsberechtigte:r arbeiten müssen: Schaffen Sie gemeinsame Zeit für Ausflüge oder Kino, einen gemütlichen Spieleabend oder auch einfach ein ruhiges Beisammensein beim Lieblingsessen Ihres Kindes.“

Noten beschreiben nicht Menschen

Noten setzen Leistungen in Beziehung zu einer Norm. Ihr Kind ist aber eine eigene Persönlichkeit mit Stärken und Schwächen, Freuden und Sorgen. Stellen Sie die Leistung Ihres Kindes nie vor Ihr Kind als Mensch. Denn Noten sagen nicht, wie klug ein Kind ist, wie ideenreich, wie kreativ und wie sozial, was es besonders macht, welchen Belastungen es ausgesetzt war, wie sehr es sich bemüht hat und auch nicht, wo es in einem oder zehn Jahren stehen wird.

Eigenständigkeit und Unterstützung: Zukunft nicht vorhersagen, sondern ermöglichen

Als Eltern können Sie Ihrem Kind Wege eröffnen und es ein Stück begleiten. Kinder und Jugendliche können am besten auf ihrem Bildungsweg unterstützt werden, indem ihnen Mittel an die Hand gegeben werden, um eigenständig Inhalte zu erarbeiten, herauszufinden, was ihnen wichtig ist und Freude am eigenen Tun zu erfahren, ohne Angst vor Fehlern und „Versagen“. Dort, wo sie auf diesem Weg Unterstützung benötigen, sollen sie diese auch bekommen – von der Familie, Lehrer:innen, über die Förderung 2.0, von Beratungsstellen usw.

Sollte Ihr Kind eine Frühwarnung erhalten haben, unterstützen Sie es dabei, die Schwierigkeiten in dem Fach in der zweiten Schuljahreshälfte zu überwinden. Dazu können Sie gemeinsam einen Lern- und Übungsplan erstellen, überlegen, wie sich Themen des Unterrichtsfachs mit Interessen Ihres Kindes verbinden lassen, bei Lehrer:innen Genaueres zu den Schwierigkeiten erfragen und eine geeignete Nachhilfe suchen.

Falls Sie unsicher sind, ob ein größeres Thema – etwa eine psychische Belastung, eine Lese- und Rechtschreibschwäche oder ein pädagogisches Problem – dahintersteckt, wenden Sie sich gerne an die Kija oder eine Beratungsstelle.

Was tun bei einem 3er im Zeugnis

Wenn Ihr Kind sich gerade in der 4. Klasse Volksschule befindet, stellt sich oft eine besondere Frage: Was tun mit einem Kind, das gute Leistungen bringt und an die AHS will und trotzdem einen Dreier in Deutsch oder Mathematik im Halbjahreszeugnis hat? Dazu ein paar Tipps:

Laut Gesetz ist für die Aufnahme an die AHS das Jahresabschlusszeugnis entscheidend. Einige Schulen nehmen eine Anmeldung auch mit einem „Befriedigend“ in Deutsch oder Mathematik im Halbjahreszeugnis an – im zweiten Semester geht es dann um die Verbesserung der Note.

Die Schulkonferenz der Volksschule kann in besonderen Fällen bei einem Dreier im Abschlusszeugnis feststellen, dass „der Schüler auf Grund seiner sonstigen Leistungen mit großer Wahrscheinlichkeit den Anforderungen der allgemeinbildenden höheren Schule genügen wird“ (§40 Schulorganisationsgesetz).

Falls es mit dem Zweier im Jahreszeugnis wider Erwarten doch nicht klappt, bleiben Ihnen noch immer zwei Möglichkeiten: Es gibt in Wien einige Schulen des Modells Wiener Mittelschulen, in denen AHS und MS, kurz gesagt, zusammengeführt werden und wo Schüler:innen die Gelegenheit erhalten, bis zum Ende der Pflichtschulzeit ihre Leistungen so zu verbessern, dass sie direkt in die Oberstufe wechseln können. Zudem gibt es noch die Möglichkeit, eine Aufnahmeprüfung an der AHS zu machen. Und schließlich sei angemerkt, dass es auch noch während und nach der MS mit guten Leistungen möglich ist, an eine höhere Schule zu wechseln.

Wenn Sie Fragen haben, ist die Kija – selbstverständlich auch in den Ferien – für Sie da.

Antworten auf Fragen zum Thema Noten u.v.m. finden Sie auch auf https://schoolchecker.at/.

Und jetzt noch einmal: schöne Ferien!