17. Oktober – Internationaler Tag für die Beseitigung von Armut!
„Wir sind arm, aber sonst auch nicht anders“ – gleiche Chancen für armutsgefährdete Kinder!
303.000 Kinder und Jugendliche sind in Österreich armutsgefährdet. Armut bedeutet aber nicht, dass bloß zu wenig Geld da ist, sondern dass sich der materielle Mangel auch auf die gesundheitliche, soziale und kulturelle Entwicklung von jungen Menschen massiv auswirkt. Die Definition von Armut ist daher zwangsläufig mehrdimensional und bedeutet für Kinder und Jugendliche in Folge fehlende Partizipations- und Entwicklungsmöglichkeiten.
…und so fühlt sich Armut für ein Kind an…
„In der Schule ist es so, dass weil ich immer so oft krank bin, dass ich nicht so weit mitkomme und deswegen immer viel nachmachen muss.“
Die frühe Kindheit ist eine empfindliche Phase in der Persönlichkeitsentwicklung eines Menschen und so ist Armut ein gravierender Faktor, der sich nachteilig auf die psycho-soziale und kognitive Entwicklung eines Kindes auswirkt. Armutsgefährdete Kinder haben oft weniger Selbstvertrauen, erfahren soziale Ausgrenzung, sind öfter krank oder haben schlechtere Bildungschancen.
…Armut in einem reichen Land…
Armut in einem reichen Land ist etwas anderes als in einem Dritte-Welt-Land. Sind armutsgefährdete Kinder von Wohlstand umgeben, verstärkt das ihre negative Selbstwahrnehmung und das Gefühl zu versagen. Wir als Gesellschaft müssen dieser Stigmatisierung von Kindern und Jugendlichen entgegenwirken und damit auch der Entsolidarisierung unserer Wohlstandsgesellschaft.
…was kostet ein Kind?…
Ein reiches Land wie Österreich kann es sich leisten, Kindern die grundlegenden Lebens- und Entwicklungsmöglichkeiten zu garantieren – unabhängig vom Einkommen der Eltern. Die Kindergrundsicherung mit € 625,- für 1 Kind pro Monat, ist ein errechnetes Modell der Volkshilfe, das realisierbar ist und damit die Grundbedürfnisse eines jeden Kindes abdeckt.
Auch die Wiener Kinder- und Jugendstrategie hat sich zum Ziel gesetzt, in den nächsten 5 Jahren die Armut von Kindern und Jugendlichen aktiv zu bekämpfen und mehr Angebote für betroffene Kinder zu entwickeln, um ihre gleichberechtigte Teilhabe zu gewährleisten.
…Kinder stärken wirkt…
„[…] früher war ich schon ein bisschen schüchtern und hab halt wenig geredet, also ich hab nicht in der Schule sehr viel geredet. Und auf einmal begann ich einfach zu reden, ich weiß nicht, wie es passiert ist, aber ich traute mich, mehr herauszukommen und mehr auch zu sagen.“
Sorgen wir als Gesellschaft dafür, die strukturellen Ursachen von Armut zu beseitigen, denn jedes Kind hat das Recht, sein volles Potential zu entfalten!